„Schlage die Trommel und fürchte dich nicht…“

Vortrag über Leben und Werk von Heinrich Heine

Im „Heine-Jahr 2006“ gedachte man landauf-landab der 150. Wiederkehr von Heines Todestag – Anlass, sich mit seinem Leben und Werk zu beschäftigen: Zeitlebens „zwischen allen Stühlen sitzend“, galt und gilt er weltweit neben Goethe als der be­deutendste deutschsprachige Dichter des 19. Jahrhunderts. Nur in Deutschland selbst – merkwürdig genug – hat Heine es bis heute schwer, so etwas wie eine „un­verkrampfte“ Anerkennung zu finden, denn „wer in Deutschland über Heine schreibt, schreibt immer noch für oder gegen Hei­ne. Noch hat man ihn nicht ins Museale entlassen, noch ist der Streit nicht been­det. So wirkt Heine […] tief ins zwanzigste Jahrhundert hinein…“ (Marcel Reich -Ranicki)

Der Vortrag führt in die politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen und in das literarischen Umfeld der fraglichen Epoche ein und vermittelt anhand einer biographi­schen Skizze eine lebendige Vorstellung vom Werk des „witzigsten Klassikers“ der Deutschen.

Dauer: ca. 2 Stunden

Achtung: Der o.a. Vortrag steht inhaltlich natürlich in engstem Zusammenhang mit dem folgenden

„Mir träumt’, ich bin der liebe Gott …“

Eine Gedicht-Auswahl aus verschiedenen
Lebensabschnitten und Schaffensperioden
Heinrich Heines

Während in dem vorhergehenden Vortrag über Heinrich Heines Leben und Werk berichtet wird, lässt der hier aufgeführte Rezitationsabend ausschließlich Heines Werk selbst zu Wort kommen. Dabei wird die Heinesche Versdichtung in ihrer Fülle und Vielfalt vorgestellt, die von (scheinbar) harmlos- tändelnder Liebeslyrik und sentimentalisch-todessehnsüchtigen Romanzen über kämpferische Polit-Agitation und „Vaterlandsgedichte“ bis hin zu regelrechten Versepen reicht. Zarte „Innerlichkeit“ wechselt mit Zynismus, trockene Analyse mit Ironie und Satire – Die Gedichtauswahl zeigt deutlich Heines Vermittlerrolle zwischen der deutschen Romantik und der Moderne. „Ihm, nur ihm gelang, was nach der Ära Goethes und Schillers, Kleists und Hölderlins dringend nötig war: die radikale Entpathetisierung der deutschen Dichtung […]. Erst Heine vermochte die makellose Synthese aus Poesie und Intellekt zu verwirklichen, ohne dabei die Lyrik […] mit der Philosophie zu befrachten.“ Erst Heine glückte es, „die […] Kluft zwischen der Kunst und der Wirklichkeit, zwischen der Poesie und dem Leben“ zu überwinden (Marcel Reich-Ranicki: „Der Fall Heine“, dtv-Taschenbuch Nr. 12774, S. 31 ff).