Rosen, Rasen und Ruinen

Von der Schönheit des Ruinösen
am Beispiel der „British Abbey“

Die ca. zweistündige Powerpoint-Präsentation nimmt uns mit auf eine „romantische Reise“ nach England, Wales und Schottland. Im Mittelpunkt stehen Landschaftsparks und Gärten, die alte Klöster, Prioreien und Abteien beherbergen. Da seit Heinrich VIII. alle britischen Klöster aufgehoben wurden, sind sie in der Regel nur noch als Ruinen oder in „umfunktionierter“ Gestalt als Herrenhäuser u.ä. erhalten.
Seit dem 19. Jh. weckte das Zeitalter der Romantik und des Historismus freilich ein neues Gefühl der Wertschätzung für die eigenartige, sozusagen „mondscheinsüchtige“ Ästhetik des Ruinösen. So schrieb Theodor Fontane über seinen Besuch der Melrose-Abbey (1859):

Melrose Abbey by J.M.W. Turner 1794
Glastonbury Abbey by George Arnald

Melrose-Abbey

Und willst du des Zaubers sicher sein,
So besuche Melros‘ bei Mondenschein

Die goldne Sonne, des Tages Licht,
Sie passen zu seinen Trümmern nicht.

Wenn die Bögen und Nischen im Schatten stehn,
Die Ecken und Pfeiler wie Silber sehn,

Wenn das weiße, kalte, zitternde Licht
Um den Mittelturm seine Girlanden flicht,

Wenn die Strebepfeiler sich wechselnd reihn,
Halb Ebenholz, halb Elfenbein,

Wenn’s schneeig auf allen Gräbern liegt
Und die weißen Figuren noch weißer umschmiegt,

Wenn das Rauschen des Tweed, weitab gehört,
Wie Summen die nächtige Stille stört, –

Ja, dann tritt ein; bei Mondenschein
Besuche Melros‘ und – tu es allein.